Das Ambi-Budd Presswerk
 
 

Durch die Fusion der Edward G. Budd Manufacturing Company mit der Arthur Müller Bauten und Industriewerke endstand diese Firma im Jahre 1926. Sie war fast zur Hälfte in englisch-amerikanischer Hand und sollte im Rahmen des Jägerprogramms seine Produktion in den unterirdischen Räumen des Jakobsberges fortführen. Ambi-Budd fertigte vor dem Kriege fast ausschließlich Fahrzeugkarosserieteile. Während des Krieges wurde die Produktion umgestellt. Ambi-Budd produzierte in Berlin Johannistal nun nicht nur Fahrzeugkarosserien für den VW Kübelwagen Typ 82 oder den VW Typ 166, sondern ebenfalls Benzinkannister und Flugzeugteile und Teile für die deutschen V1-Flugkörper.

Die Produktionsräume im Jakobsberg waren bereits produktionsbereit ausgestattet, so daß eine Produktion umgehend aufgenommen werden konnte. Man wartete bereits auf die Arbeitskräfte, die hier in Porta tätig werden sollten.

Die Finanzierung des Projekts erfolgte aus Mitteln des Reichsluftfahrtministeriums im Rahmen des Jägerprogrammes. Da jedoch durch den Kriegsverlauf andere Industriezweige eine höhere Priorität erlangten, wurde der Ambi-Budd zuerst das untere Stollensystem entzogen und später auch das obere. Die Produktion wurde nie aufgenommen. Die bereits installierten Pressen und andere Maschinen wurden demontiert.

     
Im unteren Stollensystem sollte nun im Rahmen des Mineralölsicherungsprogrammes die Gewerkschaft DEURAG-NERAG aus Hannover mit der Schmierölraffinerie "Dachs I" untergebracht werden. Das obere Stollensystem wurde dem holländischen Philips-Konzern zur Produktion von Elektonenröhren zur Verfügung gestellt, die unter anderem für die neuen A4 Flugkörper benötigt wurden (V2-Rakete).

 

 

 
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