Das Spulenwerk Rentrop
 
 
Eine der neuen "Wunderwaffen" des 3. Reiches war wohl die Henschel HS 293. Nach der Entwicklung einer Gletbombe mit Autopilot aus dem Jahre 1939 durch die Gustav-Schwartz Propellerwerke, wurde diese durch Prof. Dr. Herbert Wagner bei Henschel in Berlin zu einer Funkgelenkten Bombe weiterentwickelt. Sie stellte somit den wohl ersten Marschflugkörper der Welt dar. Neben der HS 293 ist für den Bereich der Porta Westfalica noch die Ruhrstahl "Fritz X-1" von Interesse, bei der es sich ebenfalls um eine Funkgelenkte Bombe handelte. Zwischen April 1943 und Dezember 1944 wurden insgesamt 1.386 Ruhrstahl X-1 gefertigt. Diese Lenkbomben benötigten unter anderem Spulen in ihrer Elektronik.
     
Gefertigt wurden derartige Spulen aus Stahldraht unter anderem von der Firma Rentrop aus Stadthagen. Im Jahre 1944 stellte das Reichsluftfahrtministerium einen Betrag von 760.000 Reichsmark zur Verfügung, um damit die Verlagerung der Rentrop-Produktion in Teile des oberen Stollensystems des Jakobsberges zu realisieren. Der Firma Rentrop wurden Teile der vierten Etage zur Verfügung gestellt, in denen fünfzig Zwangsarbeiterinnen die Produktion von Spulen aus Stahl-Lackdraht aufnahmen.
 
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