Dr. Ing. Boehme
 
 

Die im Privatbesitz von Gustav Böhme und Carl Markes befindliche Firma hatte ihren Firmensitz in Minden. Bereits frühzeitig erkannte die Firma die Zeichen der Zeit und stellte ihre Produktionspalette auf die Rüstungsproduktion um, wodurch sie am 28.7.1939 vom Oberkommando der Wehrmacht den Auftrag erhielten, monatlich 50.000 Patronengurte für das MG 34 zu fertigen. Durch die eingehenden Aufträge für die Rüstungsproduktion, mussten die Produktionskapazitäten erheblich erweitert werden. Neben Patronengurten waren Kugellager ein Produktionszweig, der ihenen erheblichen Umsatz einbrachte. Um einen Auftrag in Höhe von 2,5 Millionen Reichsmark durchführen zu können, wurde eine Teilproduktion bereits bei Beginn des Krieges nach Paris verlagert. Der Anteil der Rüstungsproduktion der Fa. Böhme lag bei ca. 95% der Gesamtproduktion.

Die Anzahl der beschäftigten Arbeitskräfte stieg während des Krieges auf 1.423 an, wovon 784 Frauen und 381 ausländische Arbeiter waren. Während der gesamten Kriegszeit erwirtschaftete die Fa. Böhme einen Reingewinn in Höhe von 3,2 Millionen Reichsmark. Am Am 17. Juli 1944 wurde eine Teilproduktion für mit einem Kostenaufwand von 23.500 Reichsmark auf drei Etagen des Denkmalstollen verlegt, wo im Rahmen des Kessler-Programmes die Fertigung von Kugellagern anlaufen sollte. Für 4.000 Quadratmeter Produktionsfläche, zahlte die Firma eine monatliche Miete in Höhe von 7.500 Reichsmark. Für die Produktion wurden auch hier Zwangsarbeiter eingesetzt, die vom Arbeitseinsatzleiter der Fa. Böhme, Dr. Bodenmüller in einem Sammellager Sammellager in Soest abkommandiert wurden.

Die Produktion im Denkmalstollen endete am 4. April 1945. Gustav Böhme wurde als Wehrwirtschaftsführer verhaftet und das Betriebsvermögen beschlagnahmt.

 
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